Schlagwort: Hochschule

Hochschulrektorenkonferenz scheut die offene Auseinandersetzung über ihre Vorschläge.

28. März 2012  Pressemitteilungen
Zukunft der Bildung? (Quelle: imagines ex lux@flickr.com CC BY-NC-SA 2.0)

Björn Thoroe, hochschulpolitischer Sprecher der LINKEN Landtagsfraktion, zum „Zukunftspakt Hochschulen“ der Hochschulrektorenkonferenz (HRK):

„Die HRK hat der Landespolitik ein Papier mit dem Titel ,Zukunftspakt Hochschulen` präsentiert. Das Papier beinhaltet unter dem Titel ,Leistungen der Hochschulen` unter anderem die Selbstverpflichtung die Studiendauer zu verringern und Forschung und Lehre verstärkt daran auszurichten unternehmerisches Denken und Handeln zu vermitteln. Mit keinem Wort erwähnt werden Geisteswissenschaften und ihre Leistung für Kultur und Gesellschaft in Schleswig-Holstein. Das Papier vermittelt den Eindruck, als seien Bildung, Forschung und Lehre nur dann wertvoll, wenn sie auf direktem Wege der Wirtschaft zugutekommt. Dafür wollen sie dann 35 Millionen Euro.
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„Arm und elend sind wir. Wenn wir jetzt auch noch dumm werden, können wir aufhören, ein Staat zu sein.“

24. Februar 2012  Im Landtag, Reden
Björn Thoroe hält Rede im Landtag

Herr Präsident, meine Damen und Herren,

Christian VIII (seinerzeit König von Dänemark) hat seinem Finanzminister entgegnet, als dieser sich weigerte den Bildungsetat zu erhöhen: (ich zitiere): „Arm und elend sind wir. Wenn wir jetzt auch noch dumm werden, können wir aufhören, ein Staat zu sein.“

Und genau das ist ein Kern der heutigen Debatte.

Da haben wir auf der einen Seite die Regierung: Die schwarz-gelbe Koalition hält noch immer an ihren unsozialen Kürzungsorgien im Bildungsbereich fest.
Auch wenn Sie jetzt anfangen Nebelkerzen zu werfen, weil wir uns im Wahlkampf befinden. Die Eltern, Lehrerinnen und Lehrer und auch die Schülerinnen und Schüler in diesem Land werden Ihnen nicht auf den Leim gehen. Alle wissen: Durch Flickschusterei wird es keine qualitative Verbesserung an den Schulen geben. Es wird keine Entlastung der Lehrerinnen und Lehrer geben und es wird auch keine Förderung der Schülerinnen und Schüler geben. Weder durch ausreichend Schulsozialarbeit noch durch Ganztagsangebote oder binnendifferenzierten Unterricht.
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Zur finanziellen Situation der Hochschulen

22. Februar 2012  Im Landtag, Reden
Björn Thoroe hält Landtagsrede

Herr Präsident, meine Damen und Herren,

die Kultusministerkonferenz legte jüngst einen Bericht vor, in dem sie ihre Prognosen zur Entwicklung der Studienanfängerzahlen nach oben korrigiert. Auf Knopfdruck geht die Debatte los: Wir müssen die Ausstattung unserer Hochschulen verbessern! Wir müssen mehr Studienplätze schaffen!

Sie haben ja Recht.

Aber an einem Punkt möchte ich Ihnen doch die Suppe nachwürzen. Wenn wir über die Finanzierung zusätzlicher Studienplätze reden, dann müssen zwei Fragen geklärt werden:
Wie viel Geld berechnen wir durchschnittlich für einen Studienplatz? Und: wie viel kostet ein Studienplatz tatsächlich?

Sie werden nicht ernsthaft bestreiten wollen, dass die Hochschulen unterfinanziert sind. Allein die CAU hat ein strukturelles Defizit in Höhe von 10 Millionen Euro!
Und wenn Sie sich einmal die Mühe machen würden, sich die Berichte der Hochschulen anzusehen, dann müsste Ihnen allen doch schon VOR DER VERÖFFENTLICHUNG DER PROGNOSEN DER KMK aufgefallen sein, dass es in der Lehre massive Defizite gibt!
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Aktion: Schuldenbremse bedeutet Abbau von Lehrerstellen

16. Februar 2012  Auf der Straße, DIE LINKE., In Aktion

DIE LINKE hat ein 14 Meter großes Transparent vor der Geschäftsstelle der CDU Schleswig-Holstein entrollt. Mit dem Slogan »Schuldenbremse bedeutet Abbau von Lehrer-Stellen« protestierte DIE LINKE gegen die Kürzungspolitk der anderen Parteien.

Für Gute Arbeit in der Wissenschaft!

27. Januar 2012  Im Landtag, Reden
Björn Thoroe hält Landtagsrede

Herr Präsident, meine Damen und Herren,

prekäre Beschäftigung in der Wissenschaft, das ist heute keine Ausnahme, sondern die traurige Realität für etwa 85 Prozent der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.Ich möchte versuchen ihnen in meinem Redebeitrag einen kurzen Überblick über die Situation an unseren Hochschulen zu geben, denn ganz offensichtlich hat das bisher kaum eine andere Fraktion interessiert.

Eine Ursache für die Prekarisierung des Wissenschaftsbetriebs ist das Wissenschaftszeitvertragsgesetz. Das Sonderbefristungsrecht für die Wissenschaft wurde bereits unter Rot-Grün eingeführt und dann 2007 von der Großen Koalition in einem eigenen Gesetz geregelt. Es ermöglicht eine sachgrundlose Befristung von Arbeitsverträgen innerhalb von 12 Jahren und auch über diese Frist hinaus, wenn es sich um drittmittelfinanzierte Forschung handelt. Einmalig ist zudem die so genannte Tarifsperre. Das heißt, dass Gewerkschaften und Arbeitgeber nichts Abweichendes regeln dürfen.

Wir als LINKE setzen uns mit unserem Antrag dafür ein, dass dieser Wahnsinn endlich ein Ende hat. Und das kann nur durch eine Überarbeitung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes erfolgen, so wie wir es in unserem Antrag fordern.
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Kooperationsverbot in der Bildungsfinanzierung aufheben!

25. Januar 2012  Im Landtag, Reden
Björn Thoroe hält Landtagsrede

Herr Präsident, meine Damen und Herren,

Um es gleich am Anfang mal zu sagen: Das Kooperationsverbot ist Mist. Das Bildungssystem ist auf finanzielle Unterstützung der Bundesebene angewiesen. Die strukturelle Unterfinanzierung der Hochschulen, der geplante Abbau von Lehrerstellen und eine schlechte Ausstattung in KITAs sind auch ein Ergebnis des Kooperationsverbotes.
Das Kooperationsverbot ist aber nur eine Seite der Medaille, die hier heute diskutiert wird. Die bildungspolitischen Defizite in Schleswig-Holstein und im gesamten Bundesgebiet sind nicht mit Geld allein zu lösen. Auf der anderen Seite steht der Bildungsföderalismus, der uns einen völlig unübersichtlichen Flickenteppich im deutschen Bildungssystem beschert hat.

Wer an das Kooperationsverbot ran will, muss auch den Bildungsföderalismus in Frage stellen. Ansonsten ist diese ganze Diskussion hier nichts als heiße Luft! Ein Bekenntnis zur Entscheidungshoheit der Länder konterkariert jede Bemühung das Kooperationsverbot abzuschaffen. So ist eine Mehrheit im deutschen Bundestag zu erreichen völlig utopisch. Und auch inhaltlich ist das Festhalten an Bildungskleinstaaterei falsch.
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Zur Auszahlungsverzögerungen beim BAföG: „Die Kürzung beim Studentenwerk bringt Studierende in existenzielle Schwierigkeiten!“

25. Januar 2012  Pressemitteilungen
BAföG (Quelle: fzs)

DIE LINKE fordert das Studentenwerk auf, allen Studierenden deren BAföG-Anträge bisher noch nicht bearbeitet worden sind, eine Sofortauszahlung nach §51 Abs. 2 BaföG-Gesetz zu leisten. Sonst bleibe den Studierenden nur der Weg über eine Untätigkeitsklage.

Hintergrund sind Presseberichte über BAföG-Anträge, die teilweise seit mehr als drei Monaten unbearbeitet blieben.

„Verursacher des Zahlungsstaus ist die Landesregierung. Schwarz-Gelb kürzten die Zuschüsse an das Studentenwerk, wohlwissend, dass die Studierendenzahlen steigen. Die Auszahlungsverzögerungen sind die Konsequenz aus der kurzsichtigen Kürzungsorgie. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Studentenwerks können die Antragsflut auch mit dem größten Engagement nicht bewältigen. Stattdessen müssen sie sich bei den Studierenden für Verzögerungen rechtfertigen. Die BAföG-Berechtigten sitzen über Monate ohne Geld da, können keine Miete zahlen. Ich frage mich, ob es Vermieter gibt, die von einer Kündigung absehen, weil die Landesregierung ihrer Pflicht nicht nachkommt?“, so Björn Thoroe, hochschulpolitische Sprecher der LINKEN-Landtagsfraktion.

„Ich plädiere an das Verständnis der Vermieterinnen und Vermieter. Diese sollten sich bei Zahlungsverzögerung direkt an die Landesregierung wenden, denn weder die Studierenden noch das Studentenwerk trifft hier die Schuld“, so Thoroe abschließend.