Wellness-Tempel statt Kinderschwimmen: „Pläne der Übergangsregierung zum Thermalbad Schleswig sind infrastruktureller, wirtschaftlicher und sozialer Wahnwitz.“

22. September 2010  Pressemitteilungen

Kiel. DIE LINKE im Schleswig-Holsteinischen Landtag kritisiert die millionenschwere Investition in ein Thermalbad in Schleswig. Von den 9,8 Millionen Euro, die das Luxusprojekt kosten soll, werden 1,4 Millionen vom Land Schleswig-Holstein getragen. Gleichzeitig stehe das Schleswigsche Bad in kommunaler Trägerschaft vor dem Aus, weil die Sanierungsarbeiten zu teuer sind.

DIE LINKE vermutet in dem Projekt eine illegitime Quersubventionierung des Hotelinvestors. Dieser hatte den Bau der Therme für seine Investition zur Bedingung gemacht.
„Auf der einen Seite fürchten Freizeitbäder in Flensburg und Glücksburg um ihre Existenz und auf der anderen Seite werden knapp zehn Millionen Euro für Prestigeprojekte in den Sand gesetzt“, sagt Björn Thoroe, wirtschaftspolitischer Sprecher der LINKEN. „Statt Kinderschwimmen und Baden für alle gibt es bald nur noch teures Wohlbefinden für Bestverdienende. Das alles verströmt den Mief vom Abgreifen öffentlicher Mittel zu Gunsten privater Investoren.“

Heinz-Werner Jezewski, Landtagsabgeordneter aus Flensburg und Fraktionsvorsitzender der LINKEN ergänzt: „In Schleswig steht das kommunale Bad vor der Schließung, weil die Sanierung zu teuer ist. Die Übergangsregierung findet offenbar überall noch ein paar Milliönchen, solange sie nur der eigenen Klientel dienen. Die Grundversorgung lässt man ausbluten, soziale Projekte werden zu Tode gekürzt, dafür schießt sie das Geld in Luxusbäder, die dann auch noch in Konkurrenz zu anderen Bädern stehen. Das ist infrastruktureller, wirtschaftlicher und sozialer Wahnwitz.“

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